Spartipps für den Herbst
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Gluckernde Heizkörper entlüften spart Energie
Die Heizungskörper gluckern und werden nicht gleichmäßig warm? Dann ist es höchste Zeit sie zu entlüften, denn es ist wahrscheinlich Luft in das System gelangt. Diese Luft sammelt sich vor allem in den Heizkörpern der oberen Etagen, die dann nicht richtig warm werden, ganz gleich wie stark das Thermostat aufgedreht wird. Entlüften kann jeder Haushalt selbst, dazu braucht man nur drei Dinge:
- einen Entlüftungsschlüssel, den gibt es günstig im Haushaltswarenbedarf oder Baumarkt
- ein kleines Gefäß, zum Beispiel eine Plastikschüssel
- ein Handtuch
So geht's: Am Ende des Heizkörpers, die dem Thermostat gegenüberliegt, befindet sich eine vierkantige Schraube. Das Handtuch darunter auf den Boden legen, falls es tropfen sollte. Die kleine Schüssel unter die Schraube halten, den Entlüftungsschlüssel daraufsetzen und sehr langsam gegen den Uhrzeigersinn drehen. Dann öffnet sich das Ventil und die Luft kann entweichen. Sobald Wasser kommt, sofort wieder zudrehen. Das Ganze an jedem Heizkörper wiederholen. Vorsicht: Sowohl die entweichende Luft als auch das Wasser können heiß sein. Wenn viel entlüftet wird, muss in der Heizungsanlage Wasser aufgefüllt werden, in Mietwohnungen daher die Hausverwaltung informieren.
Tipp
Mehr Tipps zum energiesparenden Heizen finden Sie unter:
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Wäsche trocknen in der Wohnung vermeiden
Die Wäsche sollte man am besten im Freien trocknen, beispielsweise auf einer Leine im Garten oder einem Wäscheständer auf Balkon oder Terrasse. Das geht auch bei kalten Temperaturen, meist muss nur noch kurz nachgetrocknet werden bzw. leicht feucht lässt sich Wäsche gut bügeln, dann ist kaum Dampf nötig. Alternativ eignet sich auch ein nicht beheizter, gut belüfteter Trockenraum.
Vorsicht ist allerdings geboten beim Trocknen von Wäsche in der Wohnung. Dabei wird viel Feuchtigkeit frei, die mittels Lüften entfernt werden muss, sonst kann Schimmel in der Wohnung drohen. Für Haushalte ohne Trockenplatz im Freien bietet ein Wäschetrockner mit Wärmepumpe die wirtschaftlichste Trockenmethode.
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Modem und Router
Modem und Router sind Verbraucher, die bei einer Energiebilanz im Haushalt häufig vergessen werden. Es lohnt sich die Geräte über Nacht, zumindest bei längerer Abwesenheit, auszuschalten. Der Router, der Computer und alle genutzten Zusatzgeräte (Monitor, Lautsprecher, Drucker usw.) sollten über eine schaltbare Steckdosenleiste angeschlossen werden, damit sich die Geräte bei Bedarf komplett von der Stromversorgung trennen lassen.
Tipp: Auch beim WLAN lässt sich Energie sparen. Moderne Router können ihre Leistung nach Bedarf reduzieren – das WLAN ist eingeschaltet, läuft aber in einem energiesparenden Schlummermodus. Erst wenn das WLAN wieder genutzt wird, fährt der Router die Sendeleistung wieder auf das eingestellte Maximum hoch.
Tipp
Mehr Tipps zum Energiesparen bei TV, PC und Co. finden Sie hier
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Jalousiensteuerung
Wer Energie sparen will, sollte über eine automatische Steuerung seiner Rollläden und Jalousien nachdenken. Einsparpotenzial bietet zum Beispiel eine Helligkeitsautomatik, die Rollläden bei Eintritt der Dämmerung oder starker Sonneneinstrahlung herunterfährt. Eine weitere Option ist eine Zeitsteuerung, über die sich Uhrzeiten festlegen lassen, zu denen die Jalousien bewegt werden sollen. Mit einer Fernsteuerung können Rollläden und Jalousien auch von unterwegs, z. B. über ein Smartphone, betätigt werden. Es lassen sich verschiedene Sensoren mit einer Jalousiesteuerung kombinieren. Sie messen z.B. Lichtintensität, Glasbruch oder Windstärke und geben die Informationen an die Steuerung weiter.
Der Heizwärmebedarf kann mit Hilfe von Rollläden und Jalousien um bis zu zehn Prozent gesenkt werden kann.
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LED-Lampen sind erste Wahl
Es lohnt sich, auch die letzten Glühlampen und Halogenlampen aus dem Haushalt zu verbannen, denn LED-Lampen verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom bei einer rund zehnmal längeren Lebensdauer. So machen sich die höheren Kosten für die Anschaffung der Lampen schnell bezahlt. Auch Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen) sind „out": Seit September 2021 dürfen sie nicht mehr in den Handel gebracht werden, Restbestände darf der Handel aber noch abverkaufen.
Tipp
Mehr Tipps zum Energiesparen bei der Beleuchtung finden Sie unter:
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Das ganze Jahr über wichtig: Wasser-Spartipps
Warmes Wasser ist das ganze Jahr über gefragt. Daher ist es besonders wichtig, hier auf das richtige Verhalten und effiziente Technik zu achten:
- Am einfachsten ist es, darauf zu achten, dass warmes Wasser beim Einseifen, Haare shampoonieren oder Zähneputzen nicht unnötig läuft und ungenutzt im Abfluss verschwindet.
- Selbstverständlich sollte es auch sein, tropfende Wasserhähne zu reparieren. Verliert der Hahn einen Tropfen pro Sekunde, gehen in 24 Stunden etwa 20 Liter Wasser verloren.
- Wird die Dusche statt der Badewanne genutzt, spart das nicht nur jede Menge Energie, sondern auch bis zu 70 Prozent Wasser. Muss für eine Badewannenfüllung 120 bis 150 Liter Wasser aufgeheizt werden, kommt man beim Duschbad mit 30 bis 50 Litern aus.
- Eine Begrenzung der Temperatur beim Badewasser auf rund 37 Grad vermindert ebenfalls den Energieverbrauch und schont zudem die Haut.
Tipp
Mehr Infos finden Sie im Factsheet „Warmwasser im Alltag einsparen"
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In Thermostatventile investieren
Die Anschaffung programmierbarer Thermostatventile lohnt sich. Sie regeln die Temperatur flexibel und vollautomatisch nach Wunsch. Beispielsweise wird tagsüber bei Abwesenheit während der Arbeitszeit die Temperatur abgesenkt, am Abend bei Anwesenheit erhöht und in der Nacht wieder automatisch gesenkt. Eine Anpassung der Heizkurve sowie eine Verlängerung der Nachtabsenkung kann ebenfalls Heizenergie sparen, dies sollte aber in Abstimmung mit einem Fachhandwerker erfolgen.
Tipp
Mehr Tipps für kostengünstige und schnell umsetzbare Energiespar-Maßnahmen beim Heizen finden Sie hier:
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Heizenergie sparen mit angepasster Raumtemperatur
Am wirksamsten lässt sich im Haushalt Energie einsparen, wo der Verbrauch am höchsten ist: beim Heizen. Jedes Grad Celsius weniger Raumtemperatur reduziert den Energieverbrauch und damit die Heizkosten um rund 6 Prozent.
Für Wohn-, Ess- und Kinderzimmer wird eine Raumtemperatur von 20 Grad empfohlen, für die Küche 18 Grad. Im Schlafzimmer kann die Temperatur niedriger sein, genauso wie in Fluren, da reichen 15 Grad – weniger sollten es aber nicht sein. Kühlen einzelne Räume zu sehr aus, kann dort Feuchtigkeit aus der Luftkondensieren und Schimmelbildung einsetzen.
Halten Sie außerdem die Türen zwischen unterschiedlich temperierten Räumen geschlossen.
Tipp
Mehr Tipps zum energiesparenden Heizen finden Sie unter:
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Heizkörper-Thermostat richtig einstellen spart Heizenergie!
In vielen Wohnungen und Häusern wird die Raumtemperatur über Heizkörper-Thermostate geregelt. Meist erfolgt die Temperatureinstellung nach Zahlen von eins bis fünf. Je höher die Zahl, desto wärmer wird es im Raum. Wird beispielsweise „3" eingestellt, bedeutet das eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius – diese Temperatur wird gehalten, so lange bis die Einstellung geändert wird.
Die Zahlen auf dem Thermostatkopf entsprechen folgender Temperatur:
- 0: geschlossen
- Stern oder Schneeflocke: Frostschutz bei ca. 6 °C (Kellerräume)
- 1: ca. 12 °C (Treppenhaus, Windfang)
- 2: ca. 16 °C (Nachtabsenkung, Schlafzimmer)
- 3: ca. 20 °C (Wohnräume und Arbeitszimmer)
- 4: ca. 24 °C (Badezimmer)
- 5: bis 28 °C (Maximale Temperatur)
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Mikrowelle
Genutzt wird die Mikrowelle oft nur sporadisch zum Aufwärmen von Speisen. Wer das Gerät aber gezielt einsetzt, kann damit durchaus Energie sparen. Gerade für die Zubereitung von kleinen Mahlzeiten, einzelnen Portionen, Heißgetränken oder Suppen eignet sie sich ideal und ist im Vergleich zum herkömmlichen Herd oder Backofen nicht nur viel schneller, sondern auch sparsamer.
Übrigens: Die Tür der Mikrowelle sollte nach der Benutzung geschlossen werden, denn bei geöffneter Tür ist in der Regel die Beleuchtung des Garraumes aktiv. Und wer die Zeitanzeige nicht benötigt, kann sie abschalten.
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Heizlüfter und Radiator vermeiden!
Gerade in der Übergangszeit werden Heizlüfter oder Radiatoren für die Steckdose als Alternative zur Zentral- oder Etagenheizung empfohlen. Davon ist abzuraten, denn werden sie länger benutzt, kann sich der Stromverbrauch massiv erhöhen! Das lässt sich mit einem Beispiel verdeutlichen: Wird ein Heizlüfter mit 2 kW vier Stunden lang betrieben, erzeugt das einen Stromverbrauch von 8 kWh, nur um einen Raum abends zu temperieren. Ein Dauerbetrieb wird also sehr teuer.
Weiterhin sind Heizlüfter nicht für den kontinuierlichen Betrieb ausgelegt. Sie eignen sich maximal zum kurzzeitigen Temperieren einzelner Räume.
Ein verstärkter Einsatz mobiler Stromheizgeräte kann auch in der Stromversorgung zu Problemen führen, beispielsweise Stromausfälle im Haus oder sogar im Quartier auslösen.
Tipp
Mehr Infos finden Sie im Factsheet „Energieeffizient heizen und lüften"
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Lüften ist unverzichtbar!
Auch wenn es draußen kalt ist und Heizenergie gespart werden soll: Ohne den erforderlichen Luftaustausch geht es nicht. Feuchtigkeit muss aus den Räumen entweichen können, sonst droht Schimmel in der Wohnung, und „verbrauchte" Luft muss durch sauerstoffreiche Außenluft ersetzt werden.
Tipps zum effizienten Fensterlüften:
- Morgens kräftig mit weit geöffneten Fenstern lüften, denn zu diesen Zeiten hat sich viel Feuchtigkeit in der Raumluft angesammelt.
- Ebenfalls immer nach dem Kochen, Baden oder Duschen, so wird hohe Feuchtigkeit direkt nach draußen abgeführt.
- Wer tagsüber nicht zuhause ist, sollte nach dem Heimkommen erst einmal für eine frische Brise quer durch die Wohnräume sorgen.
- Aber die Heizkörperthermostate beim Fensterlüften nicht vergessen. Erst runter drehen und später wieder hoch. So geht nicht zusätzliche Wärmeenergie verloren.
- Stoß- bzw. Querlüften ist energiesparender als das Lüften mit dauerhaft gekipptem Fenster – also alle Fenster auf, kräftig durchlüften, danach Fenster wieder schließen. Dies sollte mehrmals am Tag wiederholt werden.
- Ein Vorteil des Stoßlüftens ist auch, dass die Wände in der kurzen Zeit nicht so auskühlen können wie es bei einem gekippten Fenster der Fall ist.
Tipp
Mehr Tipps zum energiesparenden Heizen und Lüften finden Sie unter: