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Küchenzeile mit Durchlauferhitzer
© Clage

Trinkwasserwerwärmung

Der Anteil der Warmwasserversorgung am Endenergieverbrauch eines Gebäudes liegt heute durchschnittlich bei rund 15 Prozent. Da der Energiebedarf für die Trinkwassererwärmung aus- schließlich vom Nutzerverhalten und der Anzahl der Personen im Haushalt abhängig ist, kann der Anteil in einem Haus mit niedrigem Heizwärmebedarf, z. B. einem Passivhaus, weitaus größer sein. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, die Warmwasserversorgung genau unter die Lupe zu nehmen.

Zentrale Trinkwassererwärmung

Bei einer zentralen Trinkwassererwärmung wird das Wasser mit einem zentral positionierten Wärmeerzeuger, meistens der Heizungsanlage, erwärmt und in einem gedämmten Wasserspeicher für die Nutzung bereitgehalten. Für ein Einfamilienhaus ist bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße ein Speicher von etwa 300 Liter Speicherinhalt notwendig. Zentrale Systeme lassen sich gut mit einer solarthermischen Anlage kombinieren.

Aufgrund der langen Rohrleitungen vom Speicher zu den Zapfstellen kommt es zu Energieverlusten. Eine zentrale Versorgung ist daher besonders sinnvoll, wenn sie mit kurzen Versorgungsleitungen – maximal vier Meter zur Spüle und zum Waschbecken und maximal acht Meter bis zur Dusche oder Badewanne – auskommt. Eine Warmwasserzirkulation sollte, wenn möglich, vermieden werden.

Warmwasser-Wärmepumpe

Die Warmwasser-Wärmepumpe ist ein zentrales System zur Trinkwassererwärmung, dass aber unabhängig von der Heizung betrieben wird. Die Aufstellung erfolgt in der Regel im Keller. Genutzt wird die Abwärme der Heizungsanlage und/oder von im Keller aufgestellten Haushaltsgeräten.

Systeme und Leitungslängen im Vergleich
Systeme und Leitungslängen im Vergleich. Links Zentrale Trinkwassererwärmung, rechts Dezentrale Trinkwassererwärmung

Solarthermische Anlage

Solarthermische Anlagen werden zur Trinkwassererwärmung und zur Unterstützung der Heizung eingesetzt. Ein Sonnenkollektor auf dem Dach nimmt die eingestrahlte Wärme auf und gibt sie über ein Trägermedium an einen Wasserkreislauf mit Speicher ab. Im Sommer kann der Warmwasserbedarf in der Regel mit einer solarthermischen Anlage vollständig gedeckt werden. Für eine ganzjährige Warmwasserversorgung muss eine Nacherwärmung sichergestellt werden, z. B. in Kombination mit einer Wärmepumpe.

Übrigens

Auch Kaltwasserleitungen müssen ausreichend wärmegedämmt werden, damit sich keine Feuchtigkeit aus der Raumluft als Kondensat an den Leitungen absetzt und Außenkorrosion verursacht.

Dezentrale Trinkwassererwärmung

Raumheizung und Warmwasserbereitung werden hier getrennt. Zentrale Systeme, bei denen die Heizungsanlage auch für die Warmwasserversorgung zuständig ist, arbeiten durchgehend über das gesamte Jahr und belasten auch außerhalb der Heizperiode die gesamte Heizungsanlage. Das wirkt sich sowohl auf die Lebensdauer als auch auf die Effizienz aus. Im Zuge einer Modernisierung kann es sich daher lohnen, die Warmwasserversorgung von der Heizung zu trennen. Außerdem können Geräte einer dezentralen Trinkwassererwärmung in unmittelbarer Nähe der Zapfstelle installiert werden und benötigen nur kurze Warmwasserleitungen. Optional werden elektrische Durchlauferhitzer oder Kleinspeicher eingesetzt.

Vollelektronisch geregelte Durchlauferhitzer sind bei der dezentralen Warmwasserversorgung erste Wahl. Die Elektronik sorgt außerdem dafür, dass das Wasser jederzeit bedarfsgerecht und gradgenau zur Verfügung steht.