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Bauarbeiter dämmt Hauswand
© mitifoto - shutterstock.com

Baulicher Wärmeschutz

Durch einen guten Wärmeschutz können Wärmeverluste über die Gebäudehülle deutlich reduzier t werden. Achten Sie darauf, dass nur Materialien in guter Qualität eingesetzt werden und eine fachmännische Bauausführung vorgenommen wird. Modernes energiesparendes Bauen setzt aber noch weitere Anforderungen an den Wärmeschutz: die Vermeidung von Wärmebrücken in der Baukonstruktion und die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle.

Wärmeschutz der Gebäudehülle

Außenwände, Fenster, Dach, oberste Geschossdecke und Kellerdecke bestimmen in ihrer Ausführung die Qualität des Wärmeschutzes der Gebäudehülle. Bei konventioneller Bauweise sind an erster Stelle Transmissionsverluste (Wärmeverluste durch die Bauteile von innen nach außen) für die Energiebilanz eines Gebäudes verantwortlich. Eine sehr gute Dämmung der Gebäudehülle ist der erste Schritt hin zu einem energieeffizienten Gebäude.

Dämmung der Außenbauteile
Empfohlene Wärmedämmung U-Werte in W/m2 K
Außenwand 24 – 35 cm Dämmung 0,14
Fenster Dreifach-Wärmeschutzverglasung 0,80
Dach 28 – 36 cm Dämmung 0,12
Oberste Geschossdecke 28 – 36 cm Dämmung 0,12
Kellerdecke 15 – 20 cm Dämmung 0,18

Übrigens

Die Qualität des Wärmeschutzes von Bauteilen wird durch den Wärmedurchgangskoeffizient, den U-Wert, beschrieben. Er ist ein spezifischer Kennwert eines Bauteils und wird hauptsächlich durch die Wärmeleitfähigkeit und Dichte des Materials bestimmt. Es gilt die Faustregel: Je kleiner der U-Wert, desto geringer die Wärmeverluste.

Luftdichtigkeit

Durch Fugen in der Gebäudehülle entstehen hohe Wärmeverluste. Undichte Stellen tragen aber auch zu einem erhöhten Risiko durch Feuchteschäden bei. Durch die undichten Stellen strömt feuchte, warme Luft aus dem Innenraum in die Baukonstruktion und kühlt dort ab. Die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit kondensiert und trägt zur Schimmelbildung bei.

Wie dicht ein Gebäude tatsächlich ist, kann mit einem standardisierten Prüfverfahren, dem Blower-Door-Test, bewertet werden. Leckagen in der Gebäudehülle können vor Fertigstellung erkannt und nachgebessert werden. Übrigens sollte beachtet werden, dass auch unsachgemäße Elektroinstallationen zu Leckagen führen können. Von außen angebrachte Leuchten und Kameras können einen ungewollten Luftaustausch verursachen.

Thermografie

Eine weitere Möglichkeit, Schwachstellen in der Gebäudehülle zu identifizieren, ist die Thermografie. Sie erfasst Wärmestrahlung, die vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen wird und visualisiert sie mit Hilfe spezieller Kameras. Damit die Thermografie eines Gebäudes den wärmetechnischen Zustand der Bauteile unverfälscht wiedergibt, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein: u. a. sollten die Aufnahmen bei einer Außentemperatur von 5 bis 8 °C vorgenommen werden, das Gebäude muss mindestens 24 Stunden gleichmäßig beheizt sein und alle Fenster sollten drei Stunden vorher geschlossen werden.

Tipp

Es lohnt sich darauf zu achten, dass bei Fenstern der U-Wert für das gesamte Fenster angegeben wird, d. h. für Glas und Rahmen gemeinsam.