
Energieverbrauch berechnen
Je nach Geräteausstattung und persönlicher Nutzung der Haushaltsgeräte gibt es große Unterschiede im Energieverbrauch deutscher Haushalte. Der „Stromspiegel für Deutschland“ berücksichtigt die individuelle Wohnsituation und liefert Vergleichswerte für eine persönliche Einschätzung der Verbrauchssituation. Berechnen Sie mithilfe weniger Angaben, ob sich Ihr Haushalt im grünen oder roten Bereich in Bezug auf Ihren Energieverbrauch bewegt, und erfahren Sie, welche Einsparpotenziale Sie nutzen können und sollten.
Ihr Energieverbrauch ist zu hoch? Das können Sie tun
Energieeinsparungen waren nie wichtiger als in der aktuellen Zeit. Der Umwelt etwas Gutes tun und gleichzeitig Geld sparen – darauf kommt es jetzt an. Wenn Sie Ihren Energieverbrauch berechnen und feststellen, dass er im gelben oder sogar roten Bereich liegt und im Vergleich zu anderen Haushalten hoch ausfällt, sollten Sie handeln. Ganz gleich, ob Wohnung oder Haus, Single oder Familie: Es gibt immer Einsparpotenziale, die sich zum Teil ganz einfach umsetzen lassen.
Sofortmaßnahmen, um den täglichen Energieverbrauch zu senken: praktische Tipps
Eco-Programme nutzen: Sowohl Spülmaschine als auch Waschmaschine und Trockner verfügen über Eco-Programme. Im Eco-Modus laufen die Geräte zwar länger als mit anderen Programmen, dafür aber deutlich energiesparender, weil die Temperatur niedriger ist und weniger Wasser verwendet wird. Die Wassererwärmung verbraucht die meiste Energie bei Wasch- und Spülmaschinen. Weitere Energiesparmaßnahmen rund um Waschmaschine und Trockner finden Sie hier.
Stand-by-Funktion ausschalten: Dieser Tipp lässt sich im Grunde universell auf fast jedes elektrische Gerät anwenden. Fernseher, Radio, Kaffeemaschine, Smart Speaker, Spielekonsolen und Co. verfügen über diese Funktion, oftmals in Verbindung mit einer kleinen leuchtenden Lampe, die signalisiert: „Ich bin einsatzbereit“. Um Energie zu sparen, sollten Sie den Stand-by-Modus ausschalten beziehungsweise das Gerät komplett vom Netz nehmen, wenn es nicht benötigt wird. Auch kann zum Beispiel die dauerhafte Uhrzeit-Anzeige an Backofen oder Mikrowelle meist ausgeschaltet werden. Wie Sie den Energieverbrauch von TV, PC und anderen reduzieren können, finden Sie hier heraus.
Kühlschranktemperatur richtig einstellen: Kühl- und Gefriergeräte haben mit rund elf Prozent einen großen Anteil an den jährlichen Energiekosten. Sie sind rund um die Uhr in Betrieb und benötigen daher viel Strom. Achten Sie darauf, die passende Temperatur einzustellen: 7 °C reichen aus, um Lebensmittel frisch zu halten – das empfiehlt auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Bereits ein Grad weniger kann zu einem Stromverbrauchsanstieg von 6 Prozent führen. Werden aber leicht verderbliche Lebensmittel wie Hackfleisch oder Meeresfrüchte gelagert, sollte es kälter sein im Kühlschrank. Im Gefrierschrank sind -18 °C optimal. Hier finden Sie weitere Tipps, um den Energieverbrauch Ihrer Kühlgeräte zu senken.
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Backofen nicht vorheizen: Achten Sie auf Ihr Kochverhalten: beispielsweise beim Backofen. Auch wenn es in vielen Zubereitungshinweisen anders steht: Ein Vorheizen des Backofens auf die Wunschtemperatur ist in den meisten Fällen nicht nötig. Tipp: Sowohl der Backofen als auch Elektroherdplatten heizen noch eine Weile nach, nachdem sie abgeschaltet wurden. Diese Restwärme lässt sich auch beim Kochen und Backen nutzen. Lesen Sie hier mehr zum Energiesparen beim Backen und Kochen.
Warmwassertemperatur senken: Es lohnt sich, die eingestellte Warmwassertemperatur zu überprüfen. Sie beträgt idealerweise 60 °C – diese Temperatur sorgt auch dafür, dass sich keine Legionellen in den Leitungen ansiedeln können. Eine höhere Temperatur ist nicht nötig und verbraucht unnötig viel Energie, um das Wasser entsprechend zu erhitzen. Werden elektrische Durchlauferhitzer oder Untertischspeicher genutzt, kann die Wassertemperatur noch individueller eingestellt werden – zum Beispiel auf 40 °C im Bad für eine angenehm warme Dusche. Erfahren Sie mehr über Energiesparmaßnahmen bei der Warmwassererzeugung.
Bewusst heizen: Der mit Abstand größte Anteil am Energieverbrauch entfällt auf die Heizung. Neben dem Entlüften der Heizkörper lohnt sich der Einsatz von programmierbaren Thermostaten. So lässt sich die Temperatur vollautomatisch regeln. Auch beim Lüften gibt es einiges zu beachten: Alles zum Thema Heizen und Lüften finden Sie hier.
Auf das Energielabel achten: Werfen Sie vor dem Neukauf eines Geräts einen Blick auf das Energielabel – anhand der Angaben lässt sich für jedes Gerät der voraussichtliche Energieverbrauch berechnen. Vergleichen Sie die Werte neuer Modelle auch mit bestehenden, um einzuschätzen, ob sich die Investitionskosten für einen Austausch lohnen – in den meisten Fällen amortisieren sich die Kosten für den Kauf schnell.
Energieberatung nutzen: Unser Energie-Rechner gibt Ihnen einen ersten Einblick, ob Ihr Energieverbrauch über- oder unterdurchschnittlich hoch ist. Individuelle Beratung und gezielte Energiespartipps, die auf Ihren Haushalt abgestimmt sind, erhalten Sie von kompetenten Energieberatern – wir haben für Sie Adressen zusammengestellt.
Den Haushalt nachhaltig modernisieren – das sind Ihre Optionen
Heizung optimieren oder erneuern: Eine neue Heizungsanlage, insbesondere zur Nutzung erneuerbarer Energien, ist kostspielig. Wird ohnehin eine Neuanschaffung notwendig, sollten Sie sich in Hinblick auf den Klimaschutz über energieeffiziente Lösungen wie Wärmepumpen oder Photovoltaik sowie auch Fördermittel informieren. Unabhängige Energieberater berechnen den Energieverbrauch Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses aktuell und zeigen Ihnen, welche Einsparungen mit einer neuen Anlage möglich sind. Auch prüfen sie, welche Geräte sich für Ihren Gebäudetyp eignet und welche Sanierungsmaßnahmen gegebenenfalls noch ergriffen werden sollten. Können oder wollen Sie nur im kleineren Rahmen den Energieverbrauch Ihrer Heizanlage optimieren, lohnt sich der Austausch einzelner Komponenten. So kann zum Beispiel eine Hocheffizienzpumpe im Vergleich zu einer veralteten Umwälzpumpe rund 100 bis 300 Euro pro Jahr einsparen.
Moderne Wärmedämmung nachrüsten: Ob Dach, Fassade oder Keller – eine gute Dämmung sorgt dafür, dass weniger Wärme aus einem Gebäude entweichen kann und folglich weniger geheizt werden muss. Auch eine Wärmedämmung zwischen unbeheiztem Keller und Erdgeschoss wirkt sich auf den Energieverbrauch und die Behaglichkeit in den Wohnräumen aus. Auch hier können Sie sich von einem Energieberater unterstützen lassen. Dieser kann das Einsparpotenzial durch Sanierungsmaßnahmen an Ihrem Haus berechnen.
Türen und Fenster erneuern: Wo viel Wärme entweicht, wird viel geheizt und entsprechend viel Energie verbraucht. Türen und Fenster können mit der Zeit undicht werden. Überprüfen Sie regelmäßig, ob Türen und Fenster dicht schließen und erneuern Sie gegebenenfalls die Dichtungen, wenn sie spröde werden. Auf lange Sicht ist insbesondere bei ein- oder zweifachverglasten Fenstern der Einbau von dreifachverglasten Modellen sinnvoll. Auch die Haus- oder Wohnungstür sollte regelmäßig auf Dichtigkeit geprüft werden.
Alte Geräte austauschen: 20 Jahre und ältere Kühlschränke oder Waschmaschinen können einen hohen Energieverbrauch haben. Ein Austausch kann sich also lohnen. Auch bei der Anschaffung eines gebrauchten Geräts sollten Sie einen Blick auf das Energielabel werfen. Ein energieeffizienteres Elektrogerät zahlt sich auf Dauer aus, auch wenn die Anschaffungskosten zunächst höher sind. Auf dem Energielabel ist nicht nur die Energieeffizienzklasse, sondern auch der jährliche Verbrauch in kWh angegeben. Stellen Sie mithilfe unseres Energie-Rechners fest, dass Ihr Energieverbrauch zu hoch ist, kann es sich lohnen, alte Geräte nach und nach durch neue, sparsamere Modelle zu ersetzen.
LED-Leuchten verwenden: Nutzen Sie noch Halogenlampen oder Glühbirnen? Sie verbrauchen wesentlich mehr Energie als sparsame LED-Lampen. Um langfristig Energie und Kosten einzusparen, sollten Sie veraltete Leuchtmittel durch LED-Technologie ersetzen.
Automatisierte Rollläden installieren: Tatsächlich tragen Rollläden dazu bei, den Wärmeverlust zu minimieren – besonders in den kalten Abendstunden. Vielleicht schließen Sie die Rollläden häufig erst, wenn Sie ins Bett gehen. Sinnvoller ist es, wenn die Rollläden bei fallenden Temperaturen automatisch schließen und somit dafür sorgen, dass die Wärme im Gebäudeinneren besser erhalten bleibt. Die Nachrüstung elektrischer Gurtwickler ist relativ einfach. Diese können per Funk bedient oder in ein Smart-Home-Konzept integriert werden, sodass sie programmierbar sind.
Von Photovoltaik profitieren: Wenn Sie Ihren Energieverbrauch berechnen, nimmt elektrische Energie einen großen Anteil am Gesamtverbrauch ein. Das zeigt sich natürlich auch in Ihren jährlichen Energiekosten, denn Strom ist teuer. Es lohnt sich, diesen zumindest in Teilen oder auch komplett selbst zu erzeugen mit einer Photovoltaikanlage. Sonnenlicht wird mithilfe von Solarzellen in elektrische Energie umgewandelt und kann in allen Bereichen des Hauses genutzt werden. Dadurch sinkt zwar Ihr Stromverbrauch nicht, aber Ihr Eigenverbrauchsanteil erhöht sich, wodurch Sie weniger Energie aus dem Stromnetz beziehen – und bezahlen – müssen. Sollten Sie als Mieter in einer Wohnung mit Balkon oder Terrasse leben, lohnt sich hier auch ein sogenanntes Balkonkraftwerk. Gern informieren wir Sie über Fördermöglichkeiten für Solaranlagen.