Energie sparen bei der Heizung und im Haushalt
Energiesparendes Heizen: Mit diesen Tipps sparen Sie bei Ihrer Heizung
Wenn Sie effektiv im Haushalt Energie sparen möchten, sollten Sie dort beginnen, wo der Verbrauch besonders hoch ist: beim Heizen. Eine Möglichkeit ist, auf technische und bauphysikalische Aspekte zu achten. Dabei muss nicht zwangsläufig die Heizung umfangreich erneuert werden. So kann beispielsweise schon das Austauschen und Modernisieren einzelner Komponenten zu einer deutlichen Verbesserung der Energieeffizienz führen. Dafür müssen Sie nicht zwangsläufig die Heizung herunterdrehen, aber jeder kann mit seinem Verhalten einen wertvollen Beitrag dazu leisten, im Haushalt Energie zu sparen.
Die Luft muss raus: Energie sparen mit entlüfteten Heizungen
- Wussten Sie, dass eine gluckernde Heizung nicht nur nervige Geräusche von sich gibt, sondern auch ein Zeichen dafür ist, dass die Energieeffizienz deutlich verringert ist? Dies hängt mit der Luft zusammen, die sich statt des Wassers teilweise im Heizkörper befindet. Nach einer Entlüftung der Heizung kann sich der Heizkörper wieder mit Wasser füllen und normal heizen.
- Heizungsrohre in unbeheizten Räumen, wie etwa dem Keller, sind oft unzureichend oder gar nicht gedämmt. Eine Dämmung verhindert das dortige Entweichen von Wärme im Zuge der Wasserzirkulation und spart bares Geld.
- Heizkörper sollten idealerweise freistehen und nicht etwa durch Vorhänge oder Möbel verdeckt werden, denn dies würde die Wärmezirkulation behindern. Das bedeutet, dass die Wärme sich dort stauen und nicht gleichmäßig im Raum verteilt würde.
- Eine Möglichkeit, um mit der Heizung Energie zu sparen, sind programmierbare Thermostatventile. Diese können die Temperatur automatisch anpassen. So ist es beispielsweise möglich, die Temperatur in der Nacht abzusenken. Auch eine Steuerung per App ist umsetzbar.
- Fenster und Türen sollten dicht sein, sonst kann warme Luft entweichen und wird durch kalte ersetzt. Auch ein Tausch von Fenstern kann sinnvoll sein.
- Um Energie zu sparen und die Heizung effizient zu nutzen, sind folgende Temperaturrichtwerte zu empfehlen:
Richtwerte für angenehme und sinnvolle Raumtemperaturen | |
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Wohnzimmer | 20 bis 22 °C |
Schlafzimmer | 15 bis 18 °C |
Kinderzimmer | 20 °C |
Bad | 23 °C |
Küche | 18 bis 20 °C |
Flure | 15 °C |
Weitere Tipps, um bei der Heizung Energie zu sparen
Wenn Sie beim Heizen Energie sparen möchten, lassen sich auch ohne größeren Aufwand einige Maßnahmen realisieren:
- Thermostatventile nicht verdecken, sonst kann sich ein Termperaturstau bilden und die Raumtemperatur wird falsch erfasst.
- Türen zu unbeheizten Räumen sollten geschlossen bleiben, insbesondere wenn sie unbeheizte mit beheizten Räumen verbinden.
- Schließen Sie am Abend die Rollläden. Die Wärmeabgabe nach außen verringert sich.
- Heizkörperthermostate sollten bereits vor dem Zubettgehen heruntergedreht werden, da Heizkörper oft noch länger nachheizen und die Räume nur langsam abkühlen.
- Heizkörper sollten regelmäßig von einer Fachkraft gewartet werden. Diese sorgt dafür, dass alle Heizkörper auch gleichmäßig mit Energie versorgt werden. Seit dem 1. Oktober 2022 ist die regelmäßige Wartung bei einer mit Erdgas betriebenen Gasheizung außerdem gesetzlich festgeschrieben.
- Übrigens: Moderne hocheffiziente Umwälzpumpen benötigen deutlich weniger Energie als alte ungeregelte.
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Übrigens
Die Heizkosten steigen mit der Raumtemperatur. Pro Grad Celsius mehr steigen die Heizkosten um rund sechs Prozent. Jedes Grad weniger hilft Energie und Kosten sparen.
Heizkörper-Thermostat richtig einstellen – Heizenergie effizient nutzen!
PDF, 2.55 MB
Tipps zur Raumtemperatur und ihrer Regelung.
Energie sparen bei der Heizung – und beim Lüften
Die Luftfeuchtigkeit ist wichtig. Allerdings steigern Zimmerpflanzen, Küchen- und Badnutzung häufig die Luftfeuchtigkeit über das gesunde Maß hinaus. Das Risiko von Feuchteschäden sowie Schimmelbildung wächst. Daher ist eine gute Lüftung entscheidend. Um dabei trotzdem nicht unnötig Energie zu verlieren, gibt es einige Punkte, die Sie beachten sollten:
- Als Richtwert gilt: Etwa alle zwei Stunden für fünf Minuten lüften. Dazu das Fenster weit öffnen und danach wieder ganz schließen.
- Vermeiden Sie Dauerlüften über gekippte Fenster während der Heizperiode.
- Während des Lüftens sollten Sie die Heizkörperthermostate schließen.
- Dichten Sie alte Fenster gut ab. Energiesparender ist der Einbau neuer, dicht schließender Fenster in Verbindung mit einer Wohnungslüftungsanlage.
Das richtige Vorgehen beim Heizen und Lüften spart Ihnen jede Menge Energie. Doch auch in weiteren Bereichen des Haushalts lässt sich Energie sparen. Berechnen Sie Ihren Stromverbrauch, um zu erfahren, wie viel Strom Sie noch einsparen könnten. So lassen sich auch beim Waschen und Trocknen oder bei Kühlgeräten viele Kilowattstunden im Jahr einsparen.
Übrigens
Eine weitere Möglichkeit sind zentrale oder dezentrale Wohnungslüftungsgeräte. Diese sorgen für eine gute Luftqualität, auch ohne Fensterlüftung. Sie können sogar – im Gegensatz zum Fensterlüften – die Wärme in der „verbrauchten“ Luft zurückgewinnen und auf die Zuluft übertragen.
Energie sparen mit der Heizung:
Fragen und Antworten
Warum ist das Heizen mit Ökostrom oder Wärmepumpe zu empfehlen?
Eine beliebte Alternative ist die Wärmepumpe. Diese heizt klimaneutral, falls Ökostrom bezogen wird. In Kombination mit einer Fußbodenheizung oder großflächigen Wandheizung arbeitet eine Wärmepumpe besonders wirtschaftlich. Wichtig ist auch eine gute Dämmung. In weniger gut gedämmten Häusern kann eine Wärmepumpe auch in einer Hybrid-Variante mit einer Öl- oder Gasheizung kombiniert werden. Diese schaltet sich dann nur zu, wenn die Leistung der Wärmepumpe nicht ausreicht. Somit ist es möglich, CO2 und Energie einzusparen, ohne die Heizung komplett auszutauschen.
Welche Vorteile bieten Thermostatventile mit WLAN-Konnektivität?
Die Smart-Home-Technologie ermöglicht eineVerknüpfung der Funktionen des Hauses. Insbesondere bei der Heizung kann sie damit einen wichtigen Beitrag zum Energiesparen leisten. So lässt sich die Heizung per App steuern und Sie können bequem am Handy Heizprofile erstellen. So kann etwa festgelegt werden, dass die Heizung nachts automatisch die Temperatur absenkt oder die Temperatur aufdreht, kurz bevor man aus dem Büro nach Hause kommt. Moderne Thermostatventile ermöglichen diese umfassende Verknüpfung und können mit dem WLAN verbunden angesteuert werden. Sie können so beispielsweise erkennen, dass das Fenster geöffnet wurde und die Heizleistung automatisch drosseln. Auch die Steuerung per Sprache oder eine Verknüpfung der Heizung mit weiteren Haushaltsgeräten wie etwa der Beleuchtung ist per App möglich und hilft dabei, Energie zu sparen.
Dank den Möglichkeiten smarter Heizthermostate lassen sich etwa zehn Prozent der Heizkosten einsparen. Dabei sind die Anschaffungskosten vergleichsweise gering, so haben sie sich bereits nach nur zwei bis drei Jahren rentiert. Es ist also ganz einfach, mit Ihrer Heizung effektiv Energie zu sparen – und gleichzeitig dank moderner Technologie sehr günstig. Die meisten Thermostate mit WLAN-Option passen übrigens an alle gängigen Heizkörper. Trotzdem sollten Sie sich sicherheitshalber vor dem Kauf informieren, ob die Thermostate auch mit Ihren Heizkörpern kompatibel sind, oder ob Sie doch ein spezielles Thermostat benötigen.
Wie hoch sind die Sparpotenziale, wenn man moderne Heizungstechnik nachrüstet?
80 Prozent des Energieverbrauchs der deutschen Privathaushalte entfallen laut dem Statistischen Bundesamt auf das Heizen. Gleichzeitig bieten sich hohe Potenziale, um Energie zu sparen. Eine Modernisierung der Heizung ist jedoch nicht immer möglich. Aber auch geringfügige Maßnahmen können sich lohnen. So kann etwa die Nachrüstung kleiner Komponenten schon einen großen Einfluss auf die Heizkosten haben.
Wie weiter oben bereits beschrieben, können elektrische Thermostate an Heizungkörpern Energie und Kosten einsparen. Doch auch Heizpumpen (Umwälzpumpen) sind Komponenten Ihrer Heizung, die Sie näher betrachten sollten. Sie arbeiten still und leise – aber etwa 6.000 Stunden pro Jahr. Insbesondere ältere Modelle sind daher wahre Stromfresser. Moderne Pumpen verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom und sind mit 100 bis 300 Euro plus Installationskosten auch preislich erschwinglich. Die Anschaffungskosten gleichen sich durch die große Energieeinsparung schnell aus.
Eine schlecht eingestellte oder gar defekte Regelung ist ein wesentlicher Faktor für einen hohen Verbrauch. So fehlt bei älteren Modellen oft ein sparsamerer Nachtbetrieb, gerade dieser ist jedoch wichtig, um Energie zu sparen. Die neue Regelung der Heizung passt automatisch die Heizleistung an, wenn sie nicht benötigt wird. Auch ein Austausch der Heizkörper kann sich lohnen. Denn alte Heizkörper sind schwerfällig und neigen zum Überheizen der Räume. Moderne Modelle sorgen für eine effektivere und gleichmäßigere Wärmeverteilung, können einfach reguliert werden und haben eine hohe Effizienz. Sie sorgen damit für niedrigere Heizkosten.
Wo erhält man vor Ort weitere Infos zum Sparen beim Heizen?
Um sich vor Ort zum Thema Energiesparen in Bezug auf Ihre Heizung sowie im Haushalt beraten zu lassen, können Sie sich jederzeit an die Energieberatung Ihres Energieversorgers oder die Verbraucherzentrale in Ihrer Nähe wenden. Dort erhalten Sie weitere Tipps und Infos, wie Sie Ihren Energieverbrauch langfristig senken können. Häufig bieten diese Institutionen auch Vor-Ort-Termine an. Experten können dann prüfen, welche konkreten Einsparpotenziale es in Ihrem Haushalt gibt. Auch werden Sie zu Ihrem Heizverhalten befragt, sodass der Experte entsprechend individuelle Empfehlungen aussprechen kann, die Ihnen helfen, Energie zu sparen. Ihre Heizung ist nur ein Teil hiervon – im gesamten Haushalt gibt es eine Vielzahl von Kleinigkeiten, die zu einer großen Ersparnis beitragen können. Die Beratungsleistung der Verbraucherzentrale ist kostenfrei und unabhängig.
Wir haben für Sie eine Auswahl an Institutionen für Energieeffizienz und Klimaschutz zusammengestellt – hier finden Sie schnell und einfach eine Beratungsstelle in Ihrer Region. Als neutrale Ansprechpartner bieten sie beispielsweise Heizkosten-Checks an und ermitteln die Höhe möglicher Einsparungen. Außerdem kann Ihnen ein Energieberater einen Sanierungsplan für energieeffiziente Baumaßnahmen erstellen. Neben Tipps zur Reduktion des Energieverbrauchs erhalten Sie bei diesen Institutionen auch Infos zur klimaneutralen Mobilität, zu Förderangeboten für Photovoltaikanlagen und nachhaltigen Heizsystemen sowie zu weiteren Themen rund um Energieeffizienz und Einsparpotenziale im Alltag.
In unserem Downloadcenter finden Sie Broschüren und Infomaterial, unter anderem zu Energie- und Stromspartipps, Heizthermostaten und weiteren spannenden Themenschwerpunkten.